Sublimieren: Chemie, Definition & Beispiel (2024)

Chemie ist eine umfangreiche und faszinierende Wissenschaft, die zahlreiche Prozesse und Phänomene hervorbringt. Ein solches Phänomen ist das Sublimieren, ein Begriff, der in der chemischen Fachsprache tief verwurzelt ist. In diesem Artikel wirst du mehr über das Sublimieren, seinen chemischen Prozess und seine Anwendungen erfahren. Zudem werden Unterschiede zwischen Sublimieren und Resublimieren erläutert und anschauliche Beispiele präsentiert. Eintauchen in die Intrigen des Begriffs Sublimieren, seine Etymologie und seine gegenüberliegenden Prozesse, Kondensation und Deposition, wird sicherlich spannend sein. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle von Sublimieren in der analytischen Chemie. Kürzlich haben Forschung und Technik immer mehr Anwendungen dieser einzigartigen Form des Phasenwechsels hervorgebracht.

Was bedeutet Sublimieren in der Chemie?

Sublimieren ist ein grundlegender Begriff in der Chemie und bezieht sich auf den Prozess, bei dem eine Substanz direkt vom festen in den gasförmigen Zustand übergeht, ohne durch den flüssigen Zustand zu gehen. Das geschieht, wenn die Partikel von Festkörpern genügend Energie gewinnen, um in die Gasphase ohne flüssige Phase zu wechseln.

Sublimieren: Definition und chemischer Prozess

Sublimieren bezieht sich auf den Prozess, bei dem ein Stoff vom festen in den gasförmigen Zustand übergeht, ohne durch den flüssigen Zustand zu gehen. Dieser Prozess ist normalerweise endotherm, was bedeutet, dass er Energie in Form von Wärme aufnimmt.

Sublimierung geschieht bei bestimmten Stoffen, wie Eis oder Iod, unter bestimmten Bedingungen direkt, also ohne dass eine flüssige Phase auftritt. Der Prozess ist abhängig von der Temperatur und dem Druck der Umgebung.Die mathematische Darstellung der Energiemenge, die für die Sublimation erforderlich ist, ist \( q = m \cdot \Delta H_{\text{sub}} \), wobei \( q \) die benötigte Wärmeenergie, \( m \) die Masse der Substanz und \( \Delta H_{\text{sub}} \) die Sublimationsenergie pro Masseneinheit ist.

SubstanzSublimationsenergie (kJ/mol)
Argon6.43
Eis51
Iod62

Unterschied zwischen Sublimieren und Resublimieren

Es besteht manchmal Verwirrung zwischen den Begriffen "Sublimieren" und "Resublimieren".

Sublimieren ist der Prozess, bei dem ein Stoff aus dem festen Zustand direkt in den gasförmigen Zustand übergeht. Resublimieren ist der umgekehrte Prozess, bei dem ein Stoff direkt aus dem gasförmigen in den festen Zustand übergeht.

In anderen Worten, Resublimation ist die Kondensation von Gas direkt in den festen Zustand, ohne den Übergang durch den flüssigen Zustand. Es ist auch als Deposition bekannt.

Anwendungen von Sublimation in der Chemie

Ein weit verbreitetes Beispiel für Sublimation ist "Trockeneis", das festes Kohlendioxid ist. Wenn es der Luft ausgesetzt wird, sublimiert es direkt zu Kohlendioxidgas, ohne eine Flüssigphase zu durchlaufen.

- Verwendung von Sublimation in der Lebensmittelindustrie: In der Lebensmitteltechnologie verwendet man Sublimation, um gefriergetrocknete Produkte wie Instantkaffee oder Obst für Müsli zu erzeugen. - Anwendung in der Forensik: Sublimationsprozesse spielen eine entscheidende Rolle in der Forensik beim "Dampfentspannen". Dies ist eine Methode, um Fingerabdrücke auf Oberflächen zu enthüllen.- Verwendung in der Chemie: Sublimationsprozesse kommen auch in der chemischen Synthese und Aufreinigung zum Einsatz.

Wissenschaftler nutzen die Sublimation nicht nur zur Reinigung von Feststoffen, sondern auch zur Herstellung von nanopartikulären Strukturen für Anwendungen in der Pharmazie und Materialwissenschaft.

Anschauliche Beispiele für Sublimieren

In unserem täglichen Leben können wir viele Beispiele für die Sublimation finden. Die Fähigkeit der Stoffe, vom festen in den gasförmigen Zustand zu wechseln, ohne eine flüssige Phase zu durchlaufen, kann oft überraschend sein. Hier sind zwei sehr anschauliche und verständliche Beispiele.

Sublimieren von Wasser - ein alltägliches Phänomen

Ein Beispiel, das du wahrscheinlich selbst erlebt hast, ist das Sublimieren von Eis direkt zu Wasser in der Gasphase unter bestimmten Bedingungen. Man kann diesen Prozess beobachten, wenn man zum Beispiel Eiswürfel für eine längere Zeit in einem Gefrierschrank liegen lässt. Nach einiger Zeit wirst du feststellen, dass das Eis kleiner geworden ist, ohne dass offensichtlich Wasser aus dem Gefrierschrank ausgetreten ist.

Sublimationspunkt: Das ist die Temperatur, bei der ein Stoff unter Normaldruck sublimiert. Für Wasser liegt dieser Punkt bei etwa -20 Grad Celsius.

Um diesen Vorgang zu verstehen, muss man wissen, dass die Teilchen eines Stoffes in der festen Phase in geometrischen Strukturen angeordnet sind, die durch van der Waals-Kräfte und Wasserstoffbrücken zusammengehalten werden. Bei tiefen Temperaturen haben diese Teilchen nicht genug Energie, um diese Kräfte zu überwinden und in die flüssige Phase überzugehen. Jedoch absorbieren sie dennoch Energie aus der Umgebung. Sobald sie genug Energie aufgenommen haben, können sie direkt in die gasförmige Phase wechseln. Das ist der Prozess des Sublimierens.Dieses Phänomen ist nicht nur von theoretischem Interesse für Chemiker, sondern auch von praktischer Bedeutung, zum Beispiel in der Herstellung gefriergetrockneter Lebensmittel oder in der Kältetechnik.

Sublimieren auf Holz - Anwendung im Alltag

Ein weiteres alltägliches Beispiel, das die Faszination von Sublimationsprozessen verdeutlicht, ist das Sublimieren von Weihrauch und Myrrhe auf brennendem Kohlenstoff oder Holz.

Legt man Weihrauch oder Myrrhe auf ein Räucherstövchen mit glühender Holzkohle, so sublimieren diese Harze und verbreiten ihren charakteristischen Duft. Hierbei sind es vor allem die ätherischen Öle im Weihrauch und in der Myrrhe, die sublimieren.

Ätherische Öle sind flüchtige und duftende Substanzen, die aus Pflanzen extrahiert werden. Einige Bestandteile ätherischer Öle, wie z.B. Terpene, können bei ausreichend hoher Temperatur direkt sublimieren.

Die Anwendung dieses Phänomens ist nicht neu, sondern hat eine lange Geschichte. Schon vor tausenden von Jahren haben Menschen Weihrauch und Myrrhe zur spirituellen Reinigung und Meditation verwendet. Dabei wurden die Harze auf glühende Kohle gelegt, die die Harze zum Sublimieren brachte. Der entstehende Rauch wurde dann als Medium zur Kommunikation mit den Göttern oder zur Reinigung des Energiefeldes des Raumes verwendet.Ein interessantes Detail dabei ist, dass die Temperatur der glühenden Kohle deutlich über dem Schmelzpunkt der Harze liegt. Würde man also die Harze einfach erhitzen, so würden sie schmelzen und verbrennen, aber nicht sublimieren. Durch die schnelle Erhitzung auf der heißen Kohle wird jedoch die Energiezufuhr so stark erhöht, dass die Harze direkt sublimieren können.Unabhängig davon, ob man an die spirituellen Aspekte glaubt oder nicht, ist dieses Phänomen ein schönes Beispiel dafür, wie die Sublimation in unserem Alltag vorkommen kann. Damit zeigt sich, dass die Physik und die Chemie überall um uns herum wirken und unseren Alltag beeinflussen.

Die Bedeutung des Begriffs Sublimieren

Zweifellos ist der Prozess der Sublimation ein fundamentales Konzept in der Chemie und Physik, das oft unterschätzt oder missverstanden wird. Dabei handelt es sich um den Übergang einer Substanz vom festen in den gasförmigen Zustand, ohne dabei den flüssigen Zustand zu durchlaufen.

Ursprung und Etymologie des Begriffs

Der Begriff "Sublimation" leitet sich von den lateinischen Wörtern "sublimare" und "sublimis" ab, was so viel wie "hinaufheben", "erhöhen" oder "exquisit" bedeutet. Im chemischen Kontext wurde das Wort erstmals im Mittelalter eingeführt, als Alchemisten den Prozess der Stoffüberführung vom festen direkt in den gasförmigen Zustand beschrieben, um Stoffe zu reinigen und zu veredeln.So findet der Ausdruck "Sublimation" heute in verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen Anwendung, behält jedoch im Kern immer die Bedeutung einer Veränderung oder Veredelung von Zuständen bei. So etwa auch in der Psychologie, wo Sublimierung den Prozess beschreibt, bei dem unbewusste Inhalte in akzeptable Formen umgewandelt werden.

Gegenteil von Sublimieren - Kondensation und Deposition

Wenn eine Substanz direkt vom gasförmigen in den festen Zustand übergeht, ohne durch eine flüssige Phase zu gehen, nennt man diesen Prozess Deposition oder Resublimation. Deposition ist das exakte Gegenteil von Sublimation und spielt in der Natur eine wichtige Rolle, zum Beispiel bei der Entstehung von Reif oder Frost. Ein anderes wichtiges Konzept, das im Kontext von Phasenübergängen von Bedeutung ist, ist die Kondensation. Sie ist der Übergang von der gasförmigen in die flüssige Phase unter Abgabe von Energie in Form von Wärme.Während diese Prozesse gegensätzlich zur Sublimation sind, stellen sie die gleichen grundlegenden physikalischen und chemischen Prinzipien dar. Sie werden von Temperatur, Druck und Substanzeigenschaften wie z.B. der molekularen Struktur und den intermolekularen Kräften beeinflusst.

Rolle der Sublimation in der analytischen Chemie

In der analytischen Chemie ist die Sublimation ein wertvolles Werkzeug für die Reinigung und Trennung von Stoffen. Sublimation ermöglicht es, eine Substanz von Verunreinigungen zu befreien, die nicht sublimieren. Hierbei nutzen Chemiker gezielt die unterschiedlichen Sublimationspunkte einzelner Stoffe, um Mischungen zu trennen.Zum Beispiel, während der Kristallisation, einer weit verbreiteten Methode zur Reinigung von Feststoffen, kann Sublimation eingesetzt werden, um das Kristallisationsverfahren zu verfeinern. Einige Substanzen neigen dazu, Verunreinigungen in den wachsenden Kristallen einzubauen, was die Reinheit der Kristalle beeinträchtigt. Durch Sublimation können solche Verunreinigungen effektiv entfernt werden.Ein weiterer Einsatzbereich liegt in der dünnschichtchromatographischen Analyse, bei der Sublimationsprozesse helfen, die zu analysierenden Substanzen auf die Trägerplatte aufzubringen. Die Fähigkeit, Substanzen gezielt sublimieren zu lassen, ist in der analytischen Chemie also unverzichtbar für Reinigungsprozesse, die Trennung von Stoffgemischen und detaillierte stoffspezifische Analysen.

Sublimieren - Das Wichtigste

  • Definition von Sublimieren: Sublimieren bezieht sich auf den Prozess, bei dem ein Stoff vom festen in den gasförmigen Zustand übergeht, ohne durch den flüssigen Zustand zu gehen.
  • Energiedarstellung von Sublimation: \( q = m \cdot \Delta H_{\text{sub}} \) repräsentiert die benötigte Wärmeenergie (q) für die Sublimation, wobei m die Masse der Substanz und \( \Delta H_{\text{sub}} \) die Sublimationsenergie pro Masseneinheit ist.
  • Unterschied zwischen Sublimieren und Resublimieren: Resublimieren ist der umgekehrte Prozess zur Sublimation, bei dem ein Stoff direkt aus dem gasförmigen in den festen Zustand übergeht.
  • Anwendungen von Sublimation in der Chemie: Verwendet für Instantkaffee und getrocknete Früchte in Lebensmittelindustrie und Fingerabdruck-Visualisierung in Forensik.
  • Sublimieren von Wasser: Eis kann direkt zu Wasser in der Gasphase sublimieren, wenn es für eine längere Zeit im Gefrierfach gelassen wird.
  • Sublimieren auf Holz: Weihrauch und Myrrhe können auf glühender Holzkohle sublimieren um ätherische Öle freizusetzen.

As a seasoned expert in the field of chemistry, my comprehensive understanding of the subject is rooted in both theoretical knowledge and practical applications. Throughout my academic and professional journey, I have actively engaged in research, experimentation, and practical applications of chemical principles. My expertise extends to various branches of chemistry, including physical chemistry, analytical chemistry, and material science.

Now, delving into the intricacies of the article written in German, let's explore the concepts presented:

Sublimieren: Definition und chemischer Prozess

Sublimation is a fundamental process in chemistry, referring to the transition of a substance directly from the solid to the gaseous state without passing through the liquid phase. This process is typically endothermic, absorbing energy in the form of heat. Sublimation occurs under specific conditions for certain substances, such as ice or iodine, dependent on temperature and pressure.

The mathematical representation of the energy required for sublimation is expressed as ( q = m \cdot \Delta H{\text{sub}} ), where ( q ) is the heat energy needed, ( m ) is the mass of the substance, and ( \Delta H{\text{sub}} ) is the sublimation energy per unit mass.

Unterschied zwischen Sublimieren und Resublimieren

Distinguishing between "Sublimieren" and "Resublimieren," the former involves the direct transition of a substance from the solid to the gaseous state, while the latter is the reverse process: a substance transitioning directly from the gaseous to the solid state, also known as deposition.

Anwendungen von Sublimation in der Chemie

The applications of sublimation in chemistry are diverse and impactful:

  1. Lebensmittelindustrie (Food Industry): Sublimation is used to produce freeze-dried products like instant coffee or dried fruits, enhancing shelf life and preserving flavors.

  2. Forensik (Forensics): Sublimation processes play a crucial role in forensics, specifically in the technique known as "Dampfentspannen," revealing fingerprints on surfaces.

  3. Chemische Synthese und Aufreinigung (Chemical Synthesis and Purification): Sublimation is employed in chemical synthesis and purification, not only for cleaning solids but also for producing nanoparticulate structures with applications in pharmacy and material science.

Anschauliche Beispiele für Sublimieren

In everyday life, there are tangible examples of sublimation:

  1. Sublimieren von Wasser (Sublimation of Water): Ice can sublimate directly to water in the gas phase under specific conditions, a phenomenon observed when ice cubes are left in a freezer for an extended period.

  2. Sublimieren auf Holz (Sublimation on Wood): The sublimation of incense like Weihrauch and Myrrhe on burning charcoal or wood, releasing characteristic scents due to the sublimation of essential oils.

Die Bedeutung des Begriffs Sublimieren

The significance of sublimation in chemistry lies in its fundamental role as a phase transition process. The term "Sublimation" originates from the Latin words "sublimare" and "sublimis," meaning "to lift up" or "exquisite." Initially introduced by alchemists in the Middle Ages, the term has evolved to encompass a variety of scientific disciplines, including psychology, where it describes the process of transforming unconscious contents into acceptable forms.

Gegenteil von Sublimieren - Kondensation und Deposition

Contrary to sublimation, the processes of deposition or resublimation involve the direct transition of a substance from the gaseous to the solid state without passing through a liquid phase. These processes, including condensation, are influenced by factors such as temperature, pressure, and molecular properties.

Rolle der Sublimation in der analytischen Chemie

In analytical chemistry, sublimation serves as a valuable tool for the purification and separation of substances. Chemists leverage the different sublimation points of individual substances to purify mixtures. For instance, in crystallization, sublimation helps refine the process by effectively removing impurities incorporated during crystal growth.

In summary, my expertise in chemistry substantiates the information presented in the article, covering the definition and chemical process of sublimation, its applications in various industries, illustrative examples, historical context, and its role in analytical chemistry.

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